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Montag, 31. Mai 2010

Auch heute Securitate-Gedichte

SECURITATE-GEDICHTE


MILDERNDE UMSTÄNDE IM PROZESS
ein riesiges Kollektiv von Toten Vergangenen
vernetzt das Außen:
Ämter Strassen Fluglinien Nachrichten
Systeme sogar das Netz der Banken wo die Masse
anrollt / und Menschen auf rotierendem Erdball
und meine Akte im Schrank
Polizeigewahrsam fürs Hirn und im Geschehen Befragung
Interesse kalt doch mit scharfer Kontur Securitate
tat weh / fahl der Tag / ein Zittern
Ausnahmezustand stob ins Bild das wir sahen.
Doch wehe meine Ewigkeit wird vernachlässigt
und ich werde gnadenlos jenem Summen übergeben
zur Ruhe im Patientenpark oder schreibend am Tisch
ganz allein ausgesetzt auf den Bergen einwärts
im Grünen zu frei.
Die Krankheit leben zu müssen
erreichte mich / erst im Westen
erbsündennah wie ein Totschlag
im Alleinsein wund und ganz da.

Securitate. Betrug mit Macht oder Macht mit Betrug.
Vorläufig im Essay Gedicht



1
Was nicht sagbar ist unter der Sonne/was Macht bringt auch unter dem Mond
Und gegen alle Sterne/ die zerschellen würden/ aus ihrer Bahn geworfen
Wider die Natur von ihrem Sein abgewichen: der Begriff durfte die Lüge/ nicht fassen.

Das Gedicht aber braucht den Beweis nicht/ es ist wie ein Kind
Beweis.

Ihr aber ihr früheren Freunde ( hab ihr es in der Hölle gelernt?) ihr „arbeitet“ mit ihr
Nun groß geworden im Fernseh Licht/ Mit aufgerissenen Mäulern (Schweigen wäre besser
gewesen … menschennah und geerdet), schreit ihr Erfindungen in eine/ nach glaubbarer Lüge
Gierende/ Welt.

Sie aber klatschen euch zu/ völlig verblendet. Beklatschen in stinkenden Sälen das Kunst Licht.
In den Himmel gehoben, der leer ist ohne Gott : für euch ist er längst gestorben/ zeigt ihr euc h schamlos als Gottersatz vor/ dem Publikum , das euch braucht/ die selbstgemachten Helden Puppen.

Ein X für ein U/ wenn Gefühle Zähne hätten wärt ihr längst tot / ihr aber
Glaubt daran / Oh wenn ihr nur daran glauben müsstet, das laute Wort
Im Halse/ stecken geblieben /im tieferen Sein wärt ihr aber gerettet.

Und sogar die Engel habt ihr zur Lüge bekehrt. Nicht wissend, was wirklich geschehen war
In der Hölle / singen sie halbmündig ahnend / was sie da tun /verführt und betrogen
Flüstern sie manchem Zuhörer zu: Vorsicht, die Hölle färbt ab! Worüber ihr spracht.

In einer höllischen Zeit habt ihr die größten Chancen /Chancen wie noch Nie / das wisst ihr, das nützt ihr Aus/ steigend auf immer höheren Trampolinen, die man euch baut und baut und baut
Bis ihr den falschen Himmel erreicht. Sag, Herr der Welt, wann fallen sie herab und zurück

In die Hölle? Nie? Sie arbeiten doch damit/ glaubst du sie sind blöde/ Dialektiker von Beruf
Sie haben es dort gelernt/arbeiten sie doch genau mit ihrem Fall: der vorgespielten Hölle
Wie sollen sie dann fallen, mein Freund?

2
Irre ich mich/habt ihr Nichts getan/ nur euer Machtwissen eingesetzt
Intelligent wie der Teufel/ sprühend, genial sag ich/ Aber. Aber sage ich/ wir alle
Die durch die Hölle gingen/ haben ein vollklingendes Instrument/ gereift

In schmerzender Enttäuschung/ mächtig klingend einsetzbar/ für Wahrheit oderLüge.
Die Zuhörer sind/ naiv und offen. Sie wollen das Lied vom Schmerz und vom Standhalten hören.
Wie leicht ist es doch Leichtgläubige zu betrügen /und größer als groß zu werden durch sie.

Größer als groß über Leichen zu gehen/ auf ihnen steigt man doch gut, höher und höher hinauf.

Geht das gut und ewig/ wenn man mal oben ist/kann man nicht fallen? Wer merkt es
Heute schon, dass Lügen doch sonst kurze Beine haben? Aber keiner will es wissen wenn alle jubeln.
Wer stört/ der ist doch der Betrüger/ er bringt die Leute um ihr Buchglück/ das sichtbar geworden War.

Wieder Helden zu haben. Echte, die wirklich gelitten und im Kampf nicht gefallen
Aufgestanden immer wieder mit lauter leicht erzählten Geschichten
Helden gibt’s doch heute so selten/ lass sie uns doch/ wir möchten sie nah ganz nahe haben.

So nah fassbar und lesbarer noch mit wirklichen Märchen. Lass sie uns doch: verschwinde!
Vom Neid/ nicht von des Gedankens Blässe/ angekränkelt: grün und gelb bist du auch im Vers?
Grünzahn, du, sagt einer / er muss es ja wissen/ er kennt doch die Leiter zum Aufstieg zu gut!

Sie wollen nun auch mich als Leiche haben, höher zu steigen, aber wohin noch? Ach, Heilig
Gesprochen zu werden/ heilig, heilig/ die nächste Lesereise geht zum Papst.
Sich anpassen nun/ wie früher an den Zauber der Ideen: damals

Im guten Grund der Securitate.

Aber was wärt ihr, Freunde/ heute: ohne SIE?
Ihr wärt wie vor ihr ein Nichts und ein Niemand vom Rande.

3
Ich sage jetzt alles/ was sonst/ doch aus Takt/ aus geklammert werden muss.
Was unsagbar ist. Unsäglich bleibt. Und Wirklichkeit wurde.
Habe ich alles falsch gemacht? So ohne kurze Beine und Connection.

Mit der Wahrheit auf dem Papier/ geduldig. Die kurzen Beine
Gekappt und so auf dem Bauch/ gelandet: auf einem einsamen
Papier Berg in dieser Zeit der Macht als Betrug/ und dem Betrug als Macht?

Oh, Freunde ich bewundere euch: die Poetik des Marktes Mal war es die
der Securitate. Der Trommler geht um/ die Ware lacht und glitzert schwarz
begehrlicher Blick in die Hölle. Freunde, das zahlt sich/ ehrlich nun/
AUS.


LIEBE MIT EINER FEINDIN

Seltsamer Traum/mit einer Feindin geschlafen,
weich gleitend/auch/ nicht alles erinnerbar.
Und/was ist das
für ein Zeichen?/Wer/schickt es?/
Und wissen wir/wer unsere Freundinnen
Frauen/unsere Feindinnen sind?/Hass gehört zur Liebe.
Das wissen wir.Und sind Träume/ wenn sie geschehen/
real?

Wer flüstert da/und/mit welchen Bildern?
Ists das ES/das dem Wachen nicht/steht?
unverstanden/so geht viel zu viel
flöten.Innere Stimme die Weiden hoch.

Nach außen hin ist/ihr Gesicht nicht feil
für mich nicht/ zu haben
wer bist du Madame/dass du
dich in mein Leben drängst?Im Kopf bist du
ewig schon da/ und im Schreiben/ vergiftet.

Jetzt ein Bett im Traum/und ein fliegendes/Vögeln.
Wie ist das möglich,sag,und wessen Traum bist du?

Ich mit dir im Linnen zu zweit
ent-wickelt nackt nur locker duftend die Haut des Linnens.
Wer träumt das Unmögliche so/in mir selber?
Das weiche Gleiten der/Natur in uns/Ekstaes mit dir?
Unmöglich/Feindin/ich mag dich als Frau nicht.

Ach/ich weiss was Es sagt/oder ists doch ein Er
Liebe ist besser/Liebe ist "Leben für Immer".
Warum meine Feindin/wir leben beide nur einmal
was soll da der Hass/der Nichts bringt/nicht einmal
Kinder.

Ach/für uns ist alles zu spät/so wenigstens hassen
und schreien/die Welt vergiften/anstatt sie zu waschen
wie es einer getan/doch der hatte einen Sohn.
Du schreist und vergiftest alles noch besser als ich.

Du Geheimdiensthure in neuem Gewand.
O, nein: eine Kollegin?

Wenn alle Masken fallen/Darmwinde gabs in unserem Linnen
mit dem sie die Toten/wickeln.



VERSE ZUM ALTERN GEDACHT
Ich weiss/das Alter macht uns schwierig/dem Tode entgegen
alles wird vergessen/nur Er nicht.

Erfahrenes steht und blockt alles ab.
Und reif zu sein, zu "wissen" macht
demütig nicht.

Zu viel gesammelt an vergehendem Leben
nichts mehr ist neu/deine reichere Welt scheint
lebt nicht/und äußern kaum/wie ein Stein
ein Fels/ an dem dein Holz Boot/leckt
als wärs eine Hure/die nur die Haut sieht.

Im eisigen Wasser/wer schwimmt da noch um/sein Leben
bevor er erstarrt/ohne Schrei stumm/versinkt
Die junge Strömung reißt auch nicht mit
Nur wer das Tiefste gedacht/liebt/das Lebendigste.



Für Nicolas Damian.
(Damian Necula)
1937- 6. September 2009

Sie sausen vorbei / die Sekunden
Auch jetzt. Wir wollten
Die Zeit aufhalten / mit
Einer Poesieakademie.
Dachten / wir seien besser
In einer vergehenden U-Topie
Als jene /die nicht daran glauben
Dass es in uns den alten Gott
Immer noch gibt.

So hatten wir auch dem
Teufel der Securitate
Widerstanden / Stolz bis
Vor zehn Jahren. Aufgerieben
Unser Mut und die Stärke des Herzens
Langsam / denn das Alter schlug zu.

Und sterben müssen wir alle.

Wir wurden leiser und leiser
Wir wurden weniger und weniger und
Verloren den
Größeren Mut im Exil.

Und jetzt bin ich allein / hier mit der
Vorgestellteren Zukunft
Du bist nun
Asche.

Und deine Bücher gehen
In ihren Schlaf ein
Im Bleiben.




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