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Freitag, 26. Februar 2010

OBE UND NAHTDERLEBNISSE

Alles nur Humbug? In den siebziger Jahren dachten viele so über diese Erlebnisse. Heute hat sich das gewandelt, diese Themen sind sehr aktuell geworden auch in den „seriösen“ Medien wie „Die Zeit“, „Der Spiegel“ und den großen Verlagen.
Im Buch von Bernhard Jakoby, einem Verehrer und Schüler von Elisabeth Kübler-Ross, „Auch du lebst ewig. Ergebnisse der mo-dernen Sterbeforschung“, bei Rowohlt, 3. Auflage 2004, wird über Nahtoderfahrung und dann über Reinkarnation berichtet. Kein Tabu mehr also. An der Uni Koblenz wurde eine Untersuchung von Prof. Hubert Knoblauch zum Thema durchgeführt; allein in Deutschland sind es etwa 3,5 Millionen Menschen, die Nahtoderfahrungen ge-macht haben.

Die meisten Sterbeforscher halten den Tod für „das Schönste. Was uns auf Erden passieren kann“. (Kübler-Ross). Wir dürfen wie-der „nach Hause“. Und genau im gleichen Tenor wird die Geburt als etwas Furchtbares empfunden. Und auch bei einer Nahtoderfahrung gibt es nur den Schrecken der widerwilligen Rückkehr, das Indenleib-gestossenwerden, in diese Enge und dies Gefängnis, wie es schon Platon sah.

Jedenfalls verändert diese Erfahrungen den Menschen grund-legend, eine Persönlichkeitsveränderung, die positiv ist.

Das, was ich mir etwa durch Literatur zu erarbeiten versuche, mir die Angst und die Fadheit angesichts der Banalität und des Todes zu nehmen, erhalten die Menschen mit Nahtoderlebnissen sozusa-gen „geschenkt“. Auch sie erkennen die enorme Schöpferkraft der Gedanken. Das Leben ist davon bestimmt, wir merken es aber nicht, meinen es sei „Schicksal“ etc. Im OBE aber sind wir frei, dann kommt es direkt auf uns zu, Gedanken werden unmittelbar wirklich. In der feinstofflichen Welt erschaffen wir sofort die nächste Sekunde, unsere Wirklichkeit. Es ist plötzlich ein Wiedererinnern an die Geborgenheit im Grossen Ganzen, also „Gott“? Das Eine? Erleben und Gedanken sind Eins. So kehren die meisten völlig verändert in den Alltag zurück.

Auch Blinde werden sehend, sehen ganz normal. Dass es kei-ne Halluzination oder Träume sind, weiß die Traumforschung, die er-kannt hat, dass Blindgeborene in Träumen keine visuellen Erfahrun-gen haben können.

OBE wurde in Laborversuchen erforscht, gilt durch die Unter-suchungen des Monroe-Institues und von Osis als erwiesen. Wikipe-dia und das Monroe-Institute halten eine Riesenmenge von Informati-onen dazu bereit.

Am überraschendsten ist jene Erfahrung des Urlichts, von dem auch Mystiker, Yogis, etwa Gopi Krishna, berichten..

Eines Morgens, Weihnachten 1937 saß Gopi Krishna, wie Carl Friedrich von Weizsäcker in einem seiner Bücher über ihn berichtet, wie gewöhnlich mit gekreuzten Beinen und meditierte, seine Auf-merksamkeit fest auf eine imaginäre Lotusblüte gerichtet, die in hel-lem Licht erstrahlte. Er fühlte plötzlich einen Strom flüssigen Lichts, tosend wie ein Wasserfall, durch Gehirn und Wirbelsäule einfließen, „ich fühlte wie der Punkt meines Bewusstseins, der ich selber war, immer größer und größer wurde und von Wellen des Lichts umgeben war. Immer weiter breitete es sich nach außen hin aus... Ich war jetzt reines Bewusstsein , ohne Körperlichkeit, in ein Meer von Licht ge-taucht...“, so Gopi Krishna im gemeinsamen Buch mit C.F. von Weiz-säcker.

Ich erinnere mich immer wieder an eine Schwedin, Ruth Da-lehn, die aus einer Tanne Lichtsäulen hatte schießen sehen, die jene Wirklichkeit hatte plötzlich erkennen können, von der wir wie durch einen Schleier getrennt sind: Kreise, fünf Kreise sah sie, wie Schalen eines Atoms, der innerste aber war so etwas wie Liebe. „Alles ver-wandelte sich in blendendes Licht. Bald war die ganze Tanne eine einzige Feuersäule.“ Sekundenlang durchfuhr sie, wie sie bekannte: „ein lähmender Schrecken - war mein Gehirn irgendwie in Unordnung geraten? Bald war der ganze Wald ein Meer aus dem gleichen le-bendigen Licht... auch meine Hände,“ erzählte sie: „Die ganze Schöpfung vibrierte von diesen unerhört schnellen Lichtwellen... Ich sah den Kosmos funktionieren wie eine fünfdimensionale Geomet-rie...das innerste Mysterium des Universums, Liebe... Das ist ein schwacher Versuch, Worte für etwas zu finden, das ich wirklich mit meinen Augen sah, etwas absolut Reales und Greifbares... Mehr und mehr wurde ich zu Licht, bis ich mich selbst als Strahlungsphänomen funktionieren sah, auf derselben Wellenlänge vibrierend wie die `fünf-te Dimension`.“

Im Nahtoderlebnis soll es, wie der amerikanische Arzt und Forscher Kenneth Ring in seinem Buch „Im Angesicht des Lichts“ be-schreibt, eine Reise zu jener Quelle geben, woher wir kommen, wo-hin wir gehen, dem Urlicht. Einer seiner Patienten, die er befragt hat-te, Mellen-Thomas-Benedict, hat angeblich sogar Gespräche mit diesem Urlicht geführt.

Nun gut, eines ist sicher wahr: Der uns bekannte dichteste Ort des Alls ist der menschliche Kopf, Spiegel des „Schöpfers“?

Bei den Hebräern gibt es den sogenannten Urraum (Zimzum), der „achte Tag“, jenseits von Zeit und Geschichte.





SO VERSCHIEDEN KANN DER TOD IN UNS SEIN



Die meisten alten Religionen, auch die der Ägypter, glaubten nicht, dass der Mensch allein auf sich gestellt, die Erlösung schafft. Sie gaben sogar auf, mumifizierten, weil sie meinten, das materielle Verlangen nach der Rückkehr sei so groß, dass man es nicht über-winden könne, wenn die Seele zurück will. Die Griechen glaubten an ein trostloses Schattendasein und ewige Sehnsucht nach dem Erden Leben.

Dabei gibt es Todesvisionen einige Stunden oder Tage vor dem Tod, die das Schönste des bisher Erlebten sein sollen. Auch Begeg-nungen finden angeblich statt mit unseren Lieben und mit Engeln, mit. Lichtphänomenen, Musik. Oft gibt es anscheinend Verzückungserscheinungen bei Sterbenden. Die New Yorker Forscher Carlos Osis und Erlendur Haraldson haben über tausend Fälle interkultureller Er-fahrungen untersucht. War denn der Tod ein Helfer dir und Freund? / Die meisten reden lieber übers Wetter. / Und jetzt? Der Tod ist nicht diskret / und wettermäßig umgebogen / Als wär ein blauer Himmel al-les / der doch schwarz ist / Sonne trügt! / Jetzt kommt sie: scho-nungslos die Offenheit / ich bin jetzt nicht mehr Ich, ich bin der Ande-re.

Im „Tibetanischen Totenbuch“ wird der Zwischenzustand zwi-schen den Wiedergeburten auch als „Bardo“ bezeichnet. Es ist ein körperloser Zustand der Glückseligkeit und Freiheit. Das behauptet auch der kanadische Psychiater Dr. Joel Whitton. . Er nennt es „Ü-berbewusstsein“ und hat mit Versuchspersonen in der Hypnose ge-arbeitet. Mit verblüffenden Parallelen zum Nahtoderlebnis. Dabei wird von einem Zeitraum zwischen 10 Monaten und 800 Jahren gespro-chen.





Wichtig erscheint mir auch die Erfahrung des Berner Biologie-lehrers und Privatforschers Werner Zufluth, er stand im Briefwechsel und Erfahrungsaustausch mit Michael Ende und hat im Internet viele seiner Forschungen veröffentlicht. Zu OBE hat er etwa entdeckt, dass nämlich die Märchen eine Reihe von OBE-Erfahrungen beschreiben. Es lohnt sich, seine Charakterisierung zu lesen. Sie trifft auch auf meine Erfahrungen zu:

„Außerkörperlichkeit Charakterisierung

Außerkörperlichkeit meint einen Seinszustand, in dem das Ich das durch nichts zu erschütternde Gefühl und die Gewissheit hat, außerhalb des eigenen physischen Leibes zu sein. Dabei fühlt es sich in bezug auf seine Identität genau gleich wie innerhalb des physi-schen Körpers. - Das Ich bleibt also außerkörperlich als eine sich selbstbewusste Einheit kontinuierlich bestehen und verfügt über die normale Stabilität und Koordination - und über alle emotionalen und kognitiven Funktionen. Normalerweise bildet das Ich auch im au-ßerkörperlichen Zustand mit einem Körper, einem sogenannten Zweitkörper, der die unterschiedlichsten Bezeichnungen hat, eine Einheit. Dieser Zweitkörper hat jedoch andere Eigenschaften als der physisch-materielle Leib. Auch das Wahrnehmungsvermögen und andere kognitive Funktionen weichen unter Umständen stark vom in-nerkörperlichen Zustand ab. - Im außerkörperlichen Zustand ist das Ich als kontinuierliche Größe vorhanden und bleibt als jenes kontinu-ierliche Bewusstheits-Zentrum, das seit den Tagen der Kindheit exis-tiert, bestehen. Wegen des voll intakten Erinnerungsvermögens muß es von einem Traum-Ich, das keine Erinnerung an einen anderen Körperzustand hat, unterschieden werden.

Paul Tholey hat die Erfahrungsdimension "Außerkörperlich-keit" - wie er mir geschrieben hat - von der theoretischen Seite (Ges-talttheorie (Köhler)) her erschlossen. Hierzu vgl. z.B. Paul Tholey. Ich selber hingegen komme von der praktischen Seite her, d.h. von der spontan geschehenden Erfahrung. Tholey nennt den 'luziden Traum' Klartraum und hat einige kritische und bedenkenswerte Punkte in die Diskussion einzubringen. Mir geht es vor allem um die praktische Seite, bei der die Anpassung des Verhaltens an eine rela-tiv ungewohnte Erfahrungssituation im Mittelpunkt steht. Ferner frage ich mich, welcher Wandel in den theoretischen Denkmustern der Weltanschauung stattfinden muß, damit die Erfahrung des Klartraums und der Außerkörperlichkeit geschehen und andauern kann. Wahr-scheinlich gibt es zwischen Tholey's und meiner Auffassung viele Übereinstimmungen in praktischer Hinsicht, aber mindestens ebenso viele Divergenzen in theoretischer. Es scheint mir letzten Endes, dass eine Theorie zwar den Vorteil hat, gewisse Dinge erklären zu können. Aber eine Theorie beruht ihrerseits wieder auf Axiomen - dies lässt sich nie umgehen. Und diese können nicht hinterfragt werden, so dass immer ein nicht erklärbarer 'Rest' an der praktischen Verhal-tensweise hängen bleibt, und es von ihr abhängt, ob die Bewusstheit weiter besteht oder nicht.

Außerkörperlichkeit – Fähigkeiten

Im außerkörperlichen Zustand verfügt das Ich über Fähigkeiten, von denen vor allem die Märchen zu berichten wissen. In "Die sechs Die-ner" (einem Grimmschen Märchen) ist eine ganze Sammlung solcher Eigenschaften zusammengestellt, zu denen z.B. noch die Unsicht-barkeit mittels Tarnmantel und -kappe oder mit Hilfe eines Wunsch-ringes zu zählen wäre. Ferner kennen die Märchen verschiedene Ar-ten der hüpfenden und fliegenden Fortbewegung z.B. mittels Sie-benmeilenstiefeln, Teppichen und Tieren - und sogar den blitzartigen Orts- und Ebenenwechsel. Märchen sind also eine Fundgrube für al-le Belange, die mit der Außerkörperlichkeit in Verbindung stehen, und ganz besonders dafür geeignet, dem Ich Verhaltensweisen aufzuzei-gen, die in der außerkörperlichen Seinswirklichkeit von ausschlagge-bender Bedeutung sind.“

Gibt es aber wissenschaftliche Erklärungen für dieses seltsame Phänomen der OBE, die ja in der Nah-Todesforschung (NTE) wie-derkehrt?

Dazu las ich jetzt ein älteres, aber sehr informatives Buch von Van Eersel: „Sterben. Der Weg in ein neues Leben“, 1986 bei Gras-set in Paris erschienen.

Van Eersel beginnt mit einem alten Spiegelartikel von 1986 zur Todesforschung, Titel: „Mit einem Fuß im Jenseits“, wo Liz Taylor, Charles Aznavour und Ronald Siegel, ein amerikanischer Forscher zu Wort kommen. Natürlich brachte „Der Spiegel“ diese Geschichte nur, um die Todesforschung zu widerlegen, denn endlich hatte Siegel, ei-ne Erklärung für OBE gefunden. Um die Seriosität zu wahren, wurden im „Spiegel“ Beispiele auch von anderen Op- oder Unfallopfern ge-bracht, so von Professor Blanchot (Toulon), der aus dem Körper „schlüpfte“ „wie aus einem Overall.“ Und schlimm war da die Rück-kehr, weil der Körperoverall schwer, schmerzhaft und einige Num-mern zu klein gewesen war. Zu klein, wofür, für die Seele? Siegel al-so, übrigens Drogenexperte, erklärte OBE und auch deren Grundvor-aussetzungen auf diese simple Weise: Das Gehirn habe einige hun-dert Milliarden Neuronen, die durch tausend Stege miteinander ver-bunden sind, dass der elektrische Fluss in den Zellen durch chemi-sche Boten (Elektrizität übersetzt ins Chemische) hergestellt werde, das geschehe aber nicht über eine Brücke, sondern durch Spalten, einen Abgrund also, winzig, diese Synapsen genannten Spalten, die Boten aber werden Neurotransmitter genannt. Chemische Boten, die unsere Erinnerung, unseren Zustand, Lust, Lachen, Trauer etc. er-zeugen. Ganz schön einfach also. Rauschdrogen wirken auf die glei-che Weise, das „Gehirn“ sei also „der größte Dealer aller Zeiten“( S.9). Wichtigste dieser Drogen (es sind enorm viele) sei das Seroto-nin, wehe ein millionstel Gramm zu viel oder zu wenig und Wut an-statt Freude entsteht. So lässt sich die OBE, die gute Schamanenrei-se, ja, die Liebe, das Glücksgefühl beim Tod wunderbar erklären; es seien Endorphine, die das vermögen. Die Natur sei gnädig, vor allem am Ende unserer Tage!

Van Eersel war begeistert, der Tod also begleitet von schönen Täuschungen? Er fuhr im Auftrag der Zeitschrift, wo er arbeitete nach Los Angeles zu Dr. Siegel.

Doch die Begegnung war äußerst enttäuschend. Siegel bot nichts als Theorien und Vermutungen. Siegel hatte einen einzigen klinisch Toten befragt, keine Daten, keine Diagramme, Statistiken, nur Analogien. Enttäuscht wandte sich Van Eersel von diesem Pro-fessor und „Drogenexperten“ ab. Und auch der Artikel fiel ins Wasser, Van Eersel konnte Siegels „Entdeckung“ mit nichts belegen. Und er-kennte, dass der Professor nichts als ein Eiferer auf einem Kreuzzug gegen Mystizismus, LSD, Obskurantismus und Nahtoderlebnis war. Und nur ein Weltbild verteidigte, ein Ideologe, kein Wissenschaftler war. Und Van Eeersel fand auch heraus, dass die Pharmaindustrien aus Geschäftsinteresse kräftig die Hypothese mit den Neurotransmit-tern und den Endorphinen unterstützten, alles nichts als Chemie! Siegel war womöglich von ihnen gekauft. Der aber nannte Van Eersel einige der gefährlichen Kontrahenten und „Pseudowissenschaftler“, deren „schädlicher Unsinn“ zu bekämpfen sei!

Van Eersel besuchte diese gefährlichen Leute. Als erste Elisa-beth Kübler-Ross, Psychiatrin und Sterbehilfeexpertin, die eine große Gemeinde hatte, viele Vorträge und Seminarien abhielt. Das Interes-se war ungeheuer. Ihre Workshops hießen „Leben, Tod und Über-gang“. Doch ein Treffen kam nicht gleich zustande. So fand er zuerst zu Kenneth Ring, auch er Psychologieprofessor in Neuengland. Van Eersel besucht ihn und die Organisation IANDS. Ring sprach gleich von Karlis Osis und Erlendur Haraldson, die die ersten wissenschaft-lichen. Daten zu OBE gesammelt hatten, es waren Erkenntnisse aus Indien sowie Krankenhausberichte.



Ich hatte diese thanatologischen Erlebnisse schon von Anfang an verfolgt, mir die Bücher des amerikanischen Arztes Raymond Moody gekauft, auch die von Elisabeth Kübler-Ross, und dann Karlis Osis und Erlendur Haraldson in New York besucht. Sie erinnerten mich daran, dass schon 1926 der Klassiker von Barrett, „Deathbed Visions“ erschienen war. 1977 veröffentlichten Osis und Haraldsson „At the Hour of Death,“ eine Studie von etwa tausend Sterbevisionen, die in den USA und in Indien gesammelt worden waren. In diesem Buch sind auch zwei Kapitel enthalten, die sich mit den Berichten von Patienten, die reanimiert worden waren, befassen. Und zu diesen frühen Erforschern von NTE (Nahtoderlebnissen) gehört auch Eckart Wiesenhütter:

Moodys Buch „Life after Life“ liegen circa 150 Fälle zugrunde, die er in den späten Sechzigern/ siebziger Jahren gesammelt hatte. Als ein besonderes Merkmal dieser Erlebnisse wird genannt, dass sie nicht in der Form von Träumen, sondern als sehr lebensechte Erfah-rungen empfunden werden. Moody nennt fünfzehn Elemente, die in den Berichten häufig auftauchen und verbindet sie zu einem erzähle-rischen Modell einer typischen Nahtoderfahrung.



Auch Rings Organisation untersuchte keine chemischen For-meln, sondern Augenzeugenberichte.

Ring sagte Van Eersel, dass 99% der Leute mit Nahtoderfahrungen aus Angst, für verrückt gehalten zu werden, geschwie-gen hätten. Jetzt nimmt man sie ernst, also erzählen sie.

Zweitens: Die Reanimationstechniken waren noch nie so gut, so gibt es enorm viele Nahtod-Überlebende. Und es sollen etwa die Hälfte von ihnen über Nahtoderlebnisse berichten können. In Deutschland sollen es etwa acht Millionen sein.

Ring spricht von fünf Stadien der Nahtoderlebnisse: In einem fremden Raum schweben, schönster Augenblick ihres Lebens. Das zweite Stadium erfahren nur 37%. Sie nehmen ihren Körper aus der Ferne wahr, und sehen sich Ärzte und Krankenschwestern an, die mit dem „Leichnam“ des Unfallopfers beschäftigt sind. Drittes Stadium: Tunnelerfahrungen: Angezogen von einer Leere. Intensive Dunkel-heit. Extreme Geschwindigkeit: 23%. Viertes Stadium, 16%: Unge-heuer warmes Licht, weiß, golden. Aber unbeschreiblich hell und weich. Strahlen der Liebe.

Auch der Psychiater und NTE-Forscher R. Noyes war anfangs ein Skeptiker, er meinte, es entgingen angeblich die Betroffenen dem Todes-Schmerz, indem sie aus ihrem Körper flüchten. Und er griff die OBE-Forscher an. Dann wurde er durch Erzählungen der Opfer be-kehrt. Zuerst nennt er NTE „postakzidentelles Delirium“. Und weiter „Depersonalisierung“ oder Verdoppelung. Aber schließlich untersucht er mit seinen Studenten 200 Fälle. Und beschreibt sie in drei „Haupt-faktoren“ und 26 „Variablen“. Das alles wissenschaftlich genau in Prozenten und mit Statistiken:

1. Depersonalisierung mit elf Variablen: Keine Emotionen mehr. Das Bewusstsein vom Körper getrennt. Eine Mauer zwischen Ich und der Welt. Veränderte Zeitwahrnehmung. 2. Überwacher Zustand. Denken ungewöhnlich schnell. Geräusche, Farben., Formen schärfer und deutlicher. Reflexe von unvorstellbarer Schnelligkeit. 3. Der „mystische Faktor“. 9 Variablen. Wiederfinden eines ängstevergesse-nen vertrauten Zustandes. Panoramaschau des bisherigen Lebens. Voller Freude. Und der Eindruck einer Offenbarung.

„Und plötzlich habe ich das Gefühl, diese Momente, wie auch Momente der Wiedergeburt, Erinnerung an ein anderes Leben gehabt zu haben. Habe in jüngeren Jahren und als Kind diese Berührun-gen,. doch die Erinnerungen sind fahl, eher gar nicht da:“

Und der Psychiater Noyes entdeckt, dass eine ganze Reihe von Psychiatern mit dem Thema beschäftigt sind. Und dass schon eine ganze Literatur bis ins 19. Jahrhundert dazu vorhanden ist.

Zurück zu Ring, der die ägyptischen und griechischen Myste-rien zur NTE in Beziehung setzt, sie beschreibt, genau deren Pro-zess nachvollzieht. Erinnerung an schon vor Jahrtausenden Vorgefal-lenes. Ring versucht herauszubekommen, was Erinnerung ist. Er fin-det: Ihr Sitz ist nicht im Gehirn. Weder im Hypokampus noch im limbi-schen System, wie Penfield bis Ungar annahmen. Ring stößt auf Pribram und Denis Gabor, der das Hologramm entdeckte. Es geht al-so auch ohne Linse (die ja bisher alles veränderte seit der Renais-sance, Fernrohre, Foto etc.) Nur ein gegabelter Laserstrahl ist heute noch nötig. So kommt man noch viel näher ans Objekt, als mit der Linse? Keine Einstellung, Perspektive, Brennpunkt, Blende sind nötig, es geht „hautnah“ zu. Sind wir es selbst, die „zählen“? Das Nachin-nengehen, wie das Problem mit dem Beobachter in der Quantentheo-rie, der alles im Experiment verändert? Anstatt einer nur äußeren Perspektive? Lässt sich das Gedächtnis, so das dahinter sitzende Bewusstsein jetzt näher erkennen? Karl H. Pribram, US-Psychiatrieprofessor und Kognitionsforscher, meint: Unser Gedächt-nis funktioniere wie ein Hologramm. Und schon in den Sechzigern entdeckte der australische Forscher und Nobelpreisträger John C. Eccles winzige elektrische Ladungen im Innern der Neuronen auf der Höhe der Synapsen, mit ihnen interferieren die Wellengrenzen. Mit seiner Entdeckung der Reizweiterleitung von Nervenzellen trug er entscheidend dazu bei, die Vorgänge im menschlichen Gehirn aufzu-klären. Doch eben nicht im Sinne des heutigen materialistischen Hirn-totalitarismus der neuen Neurologie!

Der junge deutsche Forscher Lothar Ahrendes behauptet (mit vielen berühmten Kollegen, von Heisenberg, Planck bis Weizsäcker) zu Recht, dass das klassische Weltbild, an das noch fast alle Natur-wissenschaftler klammheimlich und mit aller Maßgabe der Wieder-holbarkeit und eines Beobachtbarkeitzwanges heute noch glauben, gefallen sei, eine andere, neue Physik die Welt bestimme, und doch sei noch lange nicht klar und bestimmbar, was Bewusstsein, was vita-le Prozesse, was das rätselhafte Gehirn in Wirklichkeit seien. Wobei so getan würde, als wüssten wir es, und so ein Überleben des Todes auszuschließen sei, weil angeblich noch nicht nachzuweisen ist, dass Geist, Seele, Denken, ja, Bioenergie etc. ohne Körper möglich seien. Nur die Grenzwissenschaften tun es, und haben zumindest Indizien in der Hand. Und diesen interdisziplinären Wissenschaften wird die Zukunft gehören, weil eben, wie Weizsäcker einmal formulierte, die Welt „Geist ist, die nicht als Geist erscheint“.

Auf diesen jüngeren Forscher, Lothar Arendes, der interdiszipli-när das Überleben des Todes untersucht und in biophysikalischer Chemie, Abt. Neurobiologie, promoviert hat, sich aber mit „wissen-schaftlicher Philosophie beschäftigt“ muss noch hingewiesen wer-den. Er hat eine Synthese nicht nur der NTE-Forschung, sondern auch von Sterbebettvisionen, OBE, Erscheinungen etc. erarbeitet (Oktober 2007), die einen guten Pro-und-Kontra-Überblick zum The-ma „Gibt es ein Überleben des Todes?“ ermöglicht. Vor allem geht er davon aus, dass bis zur Aufklärung eigentlich generell an ein Le-ben nach dem Tode geglaubt wurde. Dann kamen die als „Wissen-schaftler“ verkleideten Materialisten und behaupteten, dass dies un-möglich und „unwissenschaftlich“ sei. Was heute einer Dummheit gleichkommt. Arendes: „In der heutigen Naturwissenschaft gibt es weder eine befriedigende Theorie der biologischen Dynamik (anders formuliert, keine Theorie des Lebens) noch eine Bewusstseinstheorie, und trotzdem sind die meisten Naturwissenschaftler der festen Über-zeugung, dass der Mensch mit dem körperlichen Tod vollständig auf-höre zu existieren. Worauf beruht dieser Glaube? Der Glaube an den völligen Tod hat hauptsächlich zwei Gründe. Einerseits glauben man-che Naturwissenschaftler immer noch an das klassische physikali-sche Weltbild (was ihnen anscheinend oftmals gar nicht bewusst ist), wonach die Welt lediglich eine Zusammensetzung aus kleinsten Teil-chen und den zwischen ihnen wirkenden Kräften ist, andererseits konzentrieren sich Naturwissenschaftler aus methodologischen Gründen auf beobachtbare Dinge. Hätte das klassische wissenschaft-liche Weltbild Recht, so wäre der Mensch selbstverständlich tot, so-bald seine Materiekonstellation zerfallen ist. Aber wie kaum noch bestritten werden kann, hat spätestens die QM (Quantenmechanik) das klassische Weltbild widerlegt, und heute gibt es kein Weltbild, dass von allen Wissenschaftlern geteilt wird, so dass es derzeit keine alle überzeugenden weltanschaulichen Argumente gegen ein Leben nach dem körperlichen Tod geben kann.“



(Aus Dieter Schlesak, Zwischen Himmel und Erde. Gibt es ein Leben nach dem Tod. Bod Verlag, 2010. Bestellbar in jeder Buchhandlung. Mehr Infos: http://schlesak.blogspot.com und www.schlesak.de)

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